Biochemische Grundlagen der Fruktose

Die hier abgebildete Struktur ist die alpha-D-Fructofuranose, eine Ringform der Fruktose. Fruktose ist optisch aktiv (stereoisomer) und gehört zu den Einfachzuckern (Monosaccharide), genauer ist sie eine Hexose (6 C-Atome). Ausserdem ist der Fruchtzucker wegen seiner Ketogruppe eine Ketose.


Die Fruktose hat die Summenformel C
6H12O6. In kristalliner Form liegt sie als Fruktopyranose vor, gebunden als Fruktofuranose. Die Fruktose kommt in der Natur vor allem in Pflanzen (Früchten) vor. Sie wird im Darm über den GLUT-5 Transporter resorbiert und in der Leber (Glykolyse) abgebaut. Wegen ihrer langsameren Resorption in den Blutkreislauf wird sie auch für diätetische Lebensmittel im Rahmen von Diabetes mellitus Typ II verwendet, um schneller wirkende Zucker wie den meistens verwendeten Rohr- oder Rübenzucker (Saccharose) zu substituieren.

Fructoseintoleranz ist eigentlich etwas anderes als die Fructosemalabsorption!

Bei der hereditären Fructoseintoleranz handelt es sich um eine erbliche Krankheit, die durch einen angeborenen Mangel des Enzyms Fruktose-1-Phosphat-Aldolase gekennzeichnet ist. Sie kommt nur etwa mit einer Häufigkeit von 1:20.000-1:130.000 (je nach Quelle) vor und führt zu Leberschädigungen, Nierenschädigungen und Hypoglykämien. Die Fructose wird hier ohne Probleme über ein Transportsystem im Darm in in den Körper aufgenommen, kann dann aber nicht richtig in der Leber abgebaut werden.

Die intestinale Fructoseintoleranz = Fructosemalabsorption = Fruktoseunverträglichkeit) hingegen ist eine erworbene Krankheit, die auf ein defektes Transportsystem (GLUT-5) im Dünndarm zurück zu führen ist, d.h. die Fruktose kann nicht ausreichend in den Körper aufgenommen werden. Hat sie es aber in den Körper geschafft, kann sie hier ohne Probleme abgebaut werden.

Der Begriff „Fructoseintoleranz” wird in der Öffentlichkeit nahezu ausschließlich die intestinale Fructoseintoleranz, also eigentlich die Fructosemalabsorption verwendet.
Wir verwenden diesen Begriff daher auch hier am NMI-Portal. Gemeint ist jedoch nie (außer ausdrücklich erwähnt) die hereditäre Fructoseintoleranz!

Wie funktioniert die intestinale Fructoseintoleranz?

Zucker werden mit Hilfe der GLUT-Transporter im Darm resorbiert. Für die Fructose ist der GLUT-5-Transporter zuständig. Er bringt den Fruchtzucker vom Darmlumen in die Dünndarmzelle. Dieser Transporter reagiert aber auch auf andere Stoffe. Einige Zuckeralkohole wie Sorbit blockieren ihn, während Traubenzucker (Glukose) seine Aktivität stimuliert. Jedes Molekül Traubenzucker ermöglicht einem Molekül Fruchtzucker die Resorption. Deshalb sollten Menschen mit Fructosemalabsorption auf Sorbit, Mannit, Isomalt, etc. verzichten und Traubenzucker essen, falls sie viel Fructose zu sich nehmen müssen (Nach der Karenzzeit!). Warum manche Menschen eine Fructoseintoleranz entwickeln ist noch nicht geklärt! Es zeigt sich jedoch, dass in den letzten Jahren eine Zunahme an Kohlehydrat-Absorptions-Störungen zu erkennen ist.

Fruktosemalabsorption (intestinale Fruktoseintoleranz, Fruktoseunverträglichkeit) ist prinzipiell nichts schlimmes!

Das Wichtigste ist ein Termin bei einem Ernährungsberater, der sich mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten auskennt. Ausserdem ist zu klären, ob Du noch andere Unverträglichkeiten hast. So haben fast 75% der Menschen mit Fruktosemalabsorption auch eine Laktoseunverträglichkeit. Zu allererst sollten die verwendeten Begriffe geklärt werden, da es hier oft Missverständnisse gibt!

Fruchtzucker ist das gleiche Fruktose oder auch Fructose.

Fruktosemalabsorption ist das gleiche wie Fruktoseunverträglichkeit, bzw. intestinale Fruktoseintoleranz! (Achtung! Bitte lies dazu auch unseren Artikel Fruktosemalabsorption und Fruktoseintoleranz)

Glucose ist Traubenzucker (oft auch als Dextrose bezeichnet)

Saccharose ist Haushaltszucker (Kristallzucker, besteht aus einem Molekül Fruktose und einem Molekül Glucose)

Diagnose einer Unverträglichkeit

Der häufigste Diagnoseweg ist der H2-Atemtest der hier am Beispiel Fruktose dargestellt wird. Der Patient trinkt auf nüchternen Magen eine bestimmte Menge einer Fruktoselösung (25-50g). Anschließend pustet er in definierten Abständen in ein Messgerät, das den Wasserstoff (H2) Gehalt seiner Atemluft misst. Da die Fruktose nicht richtig verstoffwechselt wird, produzieren die Bakterien im Darm Wasserstoff, kurzkettige Fettsäuren und CO2. Der Wasserstoff gelangt über den Dickdarm ins Blut und wird dann über die Lunge ausgeatmet. Mit Hilfe dieses Wasserstoffs (der übrigens keine Symptome macht) ist es möglich die Intoleranz über den schmerzfreien Atemtest zu diagnostizieren.

Das obere Bild zeigt zwei Patienten. Person 1 (grün) hat keine Intoleranz auf den getesteten Stoff, Person 2 (rot) zeigt einen deutlichen Anstieg des Wasserstoffs und ist somit intolerant. Der geringe Anstieg des H2 bei Person 1 ist normal, da auch beim gesunden Menschen Wasserstoff in geringen Mengen entsteht. Neben den H2-Werten sind auch die Symptome die während des Tests auftreten wichtig zur Diagnose. Denn nicht jeder Mensch reagiert gleich und vor allem besitzen manche Menschen Bakterien, die keinen Wasserstoff produzieren, bzw. diesen verbrauchen und dabei Methan produzieren. Daher sollten nach neuesten Erkenntnissen auch der Methan-Gehalt der Atemluft gemessen werden. Treten jedoch starke Blähungen, Bauchkrämpfe, Durchfall, etc. während des Tests auf, ist eine Intoleranz ebenfalls sehr wahrscheinlich.

Außerdem sollte der Arzt während der Messungen den Blutzuckerspiegel messen. Liegt eine Intoleranz vor, wird der getestete Zucker nicht ins Blut aufgenommen, wodurch der Blutzuckerspiegel gleich bleibt. Liegt hingegen keine Unverträglichkeit vor, so steigt der Blutzuckespiegel, da der Zucker in den Körper aufgenommen wird.

Dein Arzt sollte dich vor dem Test genau beraten, damit ein aussagekräftiger Test durchgeführt werden kann. Hierzu gehört unter anderem, dass du nüchtern bist, die Zähne an diesem Tag nicht geputzt und auch nicht geraucht hast. Ausserdem darfst Du in den letzten 4 Wochen keine Darmspiegelung gehabt oder Antibiotika eingenommen haben!

Praxis-Tipp
Nimm dir den Tag Deines Test frei! Falls Du eine Unverträglichkeit hast, wirst Du an diesem Tag viel Zeit am WC verbringen und starke Beschwerden haben, da Du ja auf nüchternen Magen eine hohe Dosis des unverträglichen Lebensmittels zu Dir nimmst!

Dein Arzt sollte nach Möglichkeit über eine Blutuntersuchung noch weitere Blutwerte bestimmen (Folsäure, B12, Serumamylase, Lipase, Zink und Eisen)!

Symptome und Behandlung der Fruktosemalabsorption

Wie im Artikel „Fruktosemalabsoption und Fruktoseintoleranz” beschrieben, funktioniert bei der Fruktosemalabsorption der GLUT-5-Transporter nicht richtig, d.h. die Fruktose wird nicht über den Dünndarm aufgenommen. Sie verbleibt im Darmlumen und wird in den nächsten Darmabschnitt, den Dickdarm, weiter transportiert.

Im Dickdarm verstoffwechseln dann verschiedenen Bakterien die Fruktose zu Wasserstoff, CO2 und kurzkettigen Fettsäuren. Der Wasserstoff macht keine Beschwerden, wird aber für die Diagnose verwendet. Über einen schmerzfreien H2-Atemtest kann man die Fructoseintoleranz meist nachweisen.
Das CO
2 führt zu Blähungen und Bauchschmerzen.
Die kurzkettigen Fettsäuren erzeugen einen osmotischen Gradienten und somit ein Eindringen von Flüssigkeit in das Darmlumen, was zu wässrigem Durchfall führt.

Die Symptome der Fruktoseunverträglichkeit sind also u.a. Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen: Die Schwere der Symptome ist sehr unterschiedlich und kann von Tag zu Tag variieren. An einem Tag verträgt man zwei Erdbeeren, am nächsten Tag bekommt man davon Durchfall. Hat man Fruktoseunverträglichkeit, so liegt die Kunst dabei, sich langsam an seinen Körper heran zu tasten und zu lernen auf seinen Körper zu hören.

Zeitliche Verzögerung der Symptome: Ein weiteres Problem ist die zeitliche Verzögerung der Symptome. Einige Patienten berichten davon, dass die Symptome erst 24-48 Stunden nach dem Verzehr von Fruktose auftreten.

Fettleber bei Fruktosemalabsorption: ob die Fruktoseunverträglichkeit mit der Non-alcoholic fatty liver disease (NAFLD) bzw. deren extremen Form dem NASH Syndrom (non-alcoholic Steatohepatitis; dt.: Fettleberentzündung) verbunden ist, darüber wird noch heftig diskutiert. Es gibt mittlerweile einige Studien am Menschen, die einen Zusammenhang als wahrscheinlich erachten. Tatsächlich nachgewiesen hat man den Zusammenhang zwischen überhöhter Fruktosefütterung und Fettleber schon im Tierversuch (Ratten), sowie in einer Studie über den Einfluß überhöhten Fruktoseverzehrs auf die Verfettung der Organe bei dicken Menschen. Fakt ist auch, dass viele Personen mit Fructoseintoleranz (Malabsorption) an einer Fettleber leiden. Dies kann viele Gründe haben. Ob ein direkter Zusammenhang besteht, wird sicher in den kommenden Jahren erforscht werden. Mögliche andere Ursachen sind der psychische Stress dem die Patienten ausgesetzt sind. Hier ist vor allem die soziale Isolation zu erwähnen, in die ein Patient mit unerkannter Fruktoseintoleranz gerät. Auf Grund der Durchfälle und der dauernden Übelkeit ziehen sich die Patienten immer mehr aus dem sozialen Leben zurück, planen Ihre Freizeit mehr nach verfügbaren Toiletten als nach Spass. Die Fettleber verursacht meistens keine bzw. nur sehr geringfügige Symptome! Einige Symptome die immer wieder auftreten und von einigen Patienten beschrieben wurden sind:

  1. Völlegefühl
  2. Antriebsarmut / vgl. Depression bei Fruktosemalabsorption
  3. Druckgefühl im rechten Bauch
  4. Beschwerden beim Liegen auf der rechten Seite (Übelkeit, Schmerzen)
  5. Blähungen
  6. generelle körperliche und geistige Leistungsminderung und Antriebsarmut

Was tun gegen Fettleber? Diese Frage kann hier nicht vollständig beantwortet werden, da die Ursache de Fettleber festgestellt werden muss! Dies kann nur Dein Arzt! Hat man also die Diagnose Fruktosemalabsorption bekommen, so schadet es auf jeden Fall nicht, die Leberwerte kontrollieren zu lassen!

Generelle Empfehlungen:

  1. Verzicht auf Alkohol
  2. fettarme und fruktosearme Ernährung
  3. ausgewogener Ausdauer-Sport (kein Extremsport!)
  4. Gewichtsnormalisierung
  5. Leberkuren, zum Beispiel Mariendistel-Extrakt (auf zugesetzte Laktose und/oder Sorbit achten) oder koreanischem Ginseng
  6. Rauchen aufhören

Depressionen und Fruktoseunverträglichkeit

Die Fruktosemalabsorption geht mit einer Resorptionsstörung der Aminosäure Tryptophan einher, d.h. es wird zu wenig Tryptophan aus der Nahrung aufgenommen. Das Tryptophan wird im Körper zum Glückshormon Serotonin umgewandelt. Fehlt das Tryptophan, kann kein Serotonin gebildet werden. Dieser Umstand scheint wichtig, wenn man die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse betrachtet, nach denen Serotonin wichtig ist für die Heilung von Leberzellen.

Behandlung der Fructoseintoleranz

Darmsanierung: Darmsanierungen sind ein gutes Mittel um nach der Diagnose den eigenen Körper wieder „fit” zu machen und etwaige Darm-Fehlbesiedlungen zu sanieren. Ob dise Sanierung sanft von statten geht, oder antibiotisch „vorbereitet” werden muss, sollte auf jeden Fall Dein Arzt entscheiden! Regelmäßige Darmsanierungen bzw. Entschlackungen schaffen bei den meisten Betroffenen ein erhöhtes Wohlbefinden. Diese Sanierungen sollten aber immer mit einem Arzt oder Apotheker besprochen werden, um Schäden am Darmsystem zu vermeiden!

Traubenzucker hilft bei Fructoseintoleranz: Traubenzucker erleichtert bei den meisten Patienten die Aufnahme von Fructose im Dünndarm, d.h. wenn man für jedes Molekül Fructose ein Molekül Traubenzucker zu sich nimmt, hat man meist keine Probleme mit der Fructose. Dies ist jedoch individuell unterschiedlich! Außerdem gilt dies nur nach der Karenzzeit! Auch ist die Gesamtfruktose pro Tag zu berücksichtigen, da man mit dem „Traubenzuckertrick” nur eine gewisse Menge an Fruktose verträglicher machen kann. Erfahrungsberichte zeigen, dass die meisten Patienten 2-5g Fructose pro Tag bei gleichzeitiger Traubenzuckergabe relativ gut vertragen.

FRUCTOSiN® als Alternative: FRUCTOSiN® ist ein Nahrungsergänzungsmittel und enthält das Enzym „Xylose Isomerase”. Dieses Enzymwandelt die Fructose im Magen/Dünndarm in leichter verwertbare Zucker um. Über die Wirkung gibt es aktuell (April 2010) noch keine Studien. Unsere Erfahrungen zeigen aber, dass es sehr gut funktioniert. Nach Meinung einiger Experten könnte die dauerhafte Gabe von FRUCTOSiN® zu einer Darmfehlbesiedlung führen. Da man dieses Nahrungsergänzungsmittel jedoch nicht dauerhaft, sondern in Ausnahmesituationen oder im Urlaub zu sich nimmt, stellt es eine sehr gute Behandlungsmöglichkeit bei Fructosmalabsorption dar. FRUCTOSiN® wird von der österreichischen Firma „Sciotec Diagnostic Technologies GmbH” produziert und derzeit in Deutschland und Österreich vertrieben.
Zur Webseite von FRUCTOSiN®

Was kann man mit Fruktosemalabsoprtion noch essen?

Immer nur Verbote machen das Leben oft schwer. Da stellt sich oft die Frage: Was kann man dann nach der Karenzphase eigentlich noch essen? Beachte bitte, dass folgende Liste nicht vollständig ist und die Nahrungsmittel natürlichen Schwankungen unterworfen sind. Außerdem reagiert jeder Mensch anders, das heißt Du musst selbst austesten, was Du gut und was du weniger gut verträgst!

  1. Kartoffeln
  2. Reis
  3. Getreide und Produkte aus Getreide: Brot, Nudeln, Gnocchi, …
  4. Milchprodukte ohne Früchtezusatz oder Zuckeralkohole
  5. Eier
  6. Pilze (Achtung bei Champignons und Shitake Pilzen, diese enthalten Mannit)
  7. Salate: Feldsalat (Österreich: Vogerlsalat), Endiviensalat, Salatgurke, Chinakohl, Zucchini, Chicoree und Löwenzahnblätter (wirken blähend wegen des Inulingehaltes), Kopfsalat, Ruccola, Radieschen, Rettich, rote Rübe
  8. Gemüse gut verträglich: Spinat, Avocado, Bambussprossen, Sellerieknolle, Kichererbsen, Erbsen, Mangold, Zuckermais, Rhabarber, Kochbanane, Meerrettich (Kren)
  9. Gemüse meist verträglich: Blumenkohl, Kohlrabi und Spargel (in kleineren Mengen), Weißkohl, Brokkoli, Paprika, Fenchel, Salatgurken, Kürbis, Zucchini, Möhre (Karotte)
  10. Sauerkraut (Achtung: Viele vertragen Sauerkraut nicht, also erst selbst testen! In gekauftem Sauerkraut findet sich oft Sorbit auf der Zutatenliste)
  11. Obst: Bananen (nicht mehr als 1 pro Tag, hat viel Zucker), Papaya, Kaktusfeige (indische Feige), Avodaco, Mandarine (viel Zucker), Zitrone, Limette, Kokosnuss
  12. Nüsse (nicht Erdnüsse!) in geringen Mengen
  13. Fisch und Meeresfrüchte
  14. Fleisch
  15. Öle
  16. Essig (am besten Kräuteressig; Achte auch beim Essig auf die Zutatenliste!)
  17. Bei Obst und Gemüse gilt: Große Mengen sollten trotzdem vermieden werden!
  18. Obst: Jedes Obst das mehr Traubenzucker als Fruchtzucker und in Summe wenig Fruktose enthält. Gut verträglich sind meistens Papaya, Kaktusfeige, Ananas, Banane oder Mandarine (Wobei die letzten zwei einen hohen Zuckergehalt haben!).
  19. Fertigprodukte: Gewisse Zuckeralkohole blockieren das Transportsystem im Darm, das bei Menschen mit Fruchtzuckerunverträglichkeit nur noch mangelhaft funktioniert. Diese Stoffe sind also strikt zu vermeiden. Dazu zählen Sorbit (Sorbitol), Mannit, Isomalt. Diese Stoffe finden sich gerne in Kaugummis, Süßigkeiten und Fertiggerichten, müssen jedoch in der Zutatenliste auf der Verpackung angegeben werden. Die zugehörigen E-Nummern findest Du im Zutaten Lexikon. Auch Xylit und andere Zuckeralkohole sollte man vermeiden. Xylit ist zwar nicht ursächlich mit der Fruktosemalabsorption verbunden, wirkt aber abführend und blähend.
  20. Zucker: Normaler Haushaltszucker ist in geringen Mengen für die meisten Patienten ohne Probleme zu genießen! Haushaltszucker (Saccharose) ist ein Zweifachzucker. Er besteht aus einem Molekül Fruchtzucker und einem Molekül Traubenzucker. Da Traubenzucker die Aufnahme von Fruchtzucker erleichtert, ist Haushaltszucker normalerweise gut verträglich (nach der Karenzphase und auch dann meist nur in kleineren Mengen!).
  21. Alkohol: Bier enthält relativ viel Sorbit und Fruchtzucker und sollte daher vermieden werden. Trockene Weine sind meistens in kleinen Mengen relativ gut verträglich, Süßweine meistens schlechter. Generell gilt: Je süßer ein alkoholisches Getränk ist, desto schlechter ist es verträglich. Bezüglich Alkohol ist der Punkt „Fettleber bei Fruktoseintoleranz” sehr wichtig!

Die ersten Wochen (Karenzphase)

In den ersten Wochen sollte man vollkommen auf Fruchtzucker und Sorbit verzichten, um dem Darm eine gewisse Erholung zu gönnen. Wichtig ist auch, in den ersten Wochen Hülsenfrüchte, Kohl und zu viele Ballaststoffe zu vermeiden. Nach ca. 3 Wochen können diese Nahrungsmittel dann wieder langsam in die Diät eingefügt werden. Wichtig ist eine ausreichende (2-3 Liter pro Tag) Flüssigkeitszufuhr (Wasser, Kräutertee, keine kohlensäurehaltigen Getränke, kein Alkohol).

Es ist auch falsch anzunehmen, dass man mit Fruktosemalabsorption überhaupt keine Fruktose mehr zu sich nehmen darf. In geringen Mengen (bis zu ca. 5g/Tag) ist Fruktose meistens verträglich, in größeren Mengen ist sie nur verträglich, wenn zusätzlich Traubenzucker gegessen wird (vgl. „Symptome und Behandlung der Fruktoseintoleranz„). Dies gilt aber erst nach der Karenzphase.

Sobald man sich besser fühlt (das wird bald sein!) und sobald keine Symptome mehr auftreten, kann man die Karenzphase beenden und mit der Testphase beginnen.

Die Testphase: Je nach Lust und Laune kann man damit beginnen kleine Mengen an Fruchtzucker zu sich nehmen. Dabei sollte man dann genau auf die Reaktionen des Körpers achten. Jetzt kann man vor allem auch wieder Haushaltszucker in kleinen Mengen essen und zu Speisen die Fruktose enthalten kleine Mengen Traubenzucker essen. Die Testphase dauert üblicherweise einige Monate und ist stark von Mensch zu Mensch unterschiedelich.

Im Endeffekt geht es darum: Finde heraus was DU verträgst und lass Dich nicht von anderen beeinflussen!
Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf verschiedene Speisen und jeder Menschreagiert von Tag zu Tag anders, auf die gleichen Speisen!
Auf nüchternen Magen verträgt man Fruchtzucker schlechter als auf vollen Magen!

Gesunde Ernährung trotz Fruktosemalabsorption

Wer eine Fruktosemalabsorption hat, muss keine Angst haben zu wenig Vitamine oder Mineralien zu bekommen. Man muss seine Nahrung nur bewusster auswählen und einige Regeln beachten, dann kann man sich auch mit Fruktoseunverträglichkeit gesund ernähren!

Wie in „Diagnose: Fruktosemalabsorption” beschrieben, kann man nach den ersten Wochen seine Ernährung wieder etwas normalisieren, d.h. man kann kleine Mengen Fruktose zu sich nehmen und diese Mengen langsam steigern. Ab dann ist es auch wieder möglich gewisse Obstsorten zu essen und somit ein paar

Vitamine und Ballaststoffe zu sich zu nehmen

Vor allem die Versorgung mit Vitamin A, Vitamin C, Folsäure, Kalium, Magnesium und Zink ist bei Menschen mit Fruktoseunverträglichkeit gefährdet. Gut verträgliche Obstsorten sollten daher regelmäßig gegessen werden.

Auch Vitamin- und Mineralstoffpräparate schaden nicht. Wichtig ist hier das genaue Lesen der Zutatenliste (achten auf Sorbit, Sorbitol, etc …) und das Absprechen mit dem Arzt, Ernährungsberater oder Apotheker. Auf Alkoholische Getränke wie Wein und Bier sollte man soweit möglich verzichten, schon allein um die Leber zu entlasten (siehe „Fettleber bei Fruktoseintoleranz„).

Wie kann ich bei Fructoseintoleranz süßen?

Statt Honig oder Zucker kann man Reissirup, Stevia oder Traubenzucker verwenden. Man sollte keine anderen Sirupe verwenden! Zucker ist meistens in geringen Mengen verträglich, da er aus gleichen Teilen Fructose und Glucose besteht (Dies ist aber individuell verschieden)! Wer keine Laktoseunverträglichkeit hat, kann auch mit Laktose (Milchzucker) süßen, jedoch besteht hier die Gefahr einer abführenden Wirkung!

Noch einige Tipps bei Fruktoseintoleranz

Mineralstoffreiches Mineralwasser (am besten basisches) und Leitungswasser sollte man viel trinken.

Ballaststoffe: wenn verträglich immer Vollkornmehl und Vollkornreis verwenden (Bitte vorher testen! Vollkornmehle haben meist einen höheren Fruktosegehalt als Weißmehle)

Darmkuren mit probiotischen Joghurts sind gut für die Darmflora – nicht zu oft und zu lange machen! Achtung: Keine Fruchtjoghurts!

täglich Obst essen: Mandarine, Banane, Kaktusfeige … Obst ist am besten nach einer Hauptmahlzeit verträglich

Versuche Traubenzucker nicht zu oft zu verwenden! Lieber auf fruktosehaltiges Essen verzichten. Traubenzucker sollte nur als „Notlösung” verwendet werden!

Das gründliche Abwaschen, kochen und abermaliges Waschen löst ein wenig Fruktose aus dem Gemüse und macht es so verträglicher. Aber Vorsicht: Es werden auch Vitamine und andere wichtige Pflanzenstoffe dabei ausgeschwemmt!

Zuckeralkoholevermeiden!

Fructose Tabelle alphabetisch

Wie liest man die Tabelle richtig?

Die Werte in dieser Fruktosetabelle sind aus Mittelwerten berechnet. Da es bei den meisten Produkten zu natürlichen Schwankungen kommen kann, sind diese Werte nur als Faustregel zu sehen.
Der Sorbitgehalt ist nur angegeben, wenn uns ein Wert vorliegt. Wenn kein Wert eingetragen ist, heißt das nicht, dass das Lebensmittel sorbitfrei ist!

Die Glucose- und Fructosewerte sind in g/100g Lebensmittel angegeben. Wenn das Verhältnis Glukose zu Fruktose (vorletzte Spalte der Fruktosetabelle) größer oder gleich 1 ist, so ist das Lebensmittel bei Fruktosemalabsorption meist verträglich. Wir haben in der rechten Spalte zusätzlich Symbole für Erfahrungswerte angegeben: gut verträglich,   sehr gut verträglich

Diese Werte können insofern helfen, als der Wert Glucose/Fruktose nicht immer aussagekräftig ist! Es kommt auch auf den Saccharosegehalt an, und darauf, wieviel jeder Einzelne individuell verträgt!

Beispiel Mangold (G/F=0,8 | also eigentlich nicht verträglich). Der Fruktosegehalt mit knapp 0,3g/100g ist aber so gering, würde man eine Portion a 300g essen, nähme man ca. 1g Fruktose und ca. ein halbes Gramm Glucose zu sich. Diese Menge vertragen die meisten Patienten problemlos! Es ist also nicht nur auf das Verhältnis, sondern auch auf die Gesamtmenge zu achten!

Lebensmittel Glucose Fructose Sorbit Verhältnis G/F
Ananas 2,1300 2,4400 0,9
Apfel 2,0300 5,7400 0,5100 0,4
Apfel getrocknet 9,8000 27,3000 2,4900 0,4
Apfelgelee 26,1000 27,1000 1,0
Apfelmus 4,2000 7,5000 0,6
Apfelsaft 2,4000 6,4000 0,5600 0,4
Aprikose (Marille) 1,7300 0,8700 0,8200 2,0
Aprikosen getrocknet 9,6900 4,8800 4,6000 2,0
Artischocke 0,7600 1,7300 0,4
Aubergine 1,0400 1,0300 1,0
Avocado 0,1000 0,2000 0,5
Bambussprossen 0,3500 0,4100 0,9
Banane 3,5500 3,4000 1,0
Batate 0,7900 0,6600 1,2
Bier alkoholfrei 0,3000 0,3000 0,2000 1,0
Birne 1,6700 6,7300 2,1700 0,2
Blaukraut 1,6800 1,2800 1,3
Blumenkohl 0,9550 0,8950 1,1
Bohnen grün 0,9600 1,3100 0,7
Broccoli 1,0700 1,1000 1,0
Brombeere 2,9600 3,1100 1,0
Brombeermarmelade 22,0000 20,1000 1,1
Champignons (enthält Mannit) 0,2050 0,2150 1,0
Chicoree 1,2800 0,7150 1,8
Chinakohl 0,6500 0,5100 1,3
Dattel getrocknet 25,0200 24,9200 1,3500 1,0
Ei 0,3400 0,0000
Eiklar 0,4100 0,0000
Endiviensalat 0,4850 0,6000 0,8
Erbse Schote und Samen 0,0900 0,0650 1,4
Erdbeere 2,1700 2,3000 0,0300 0,9
Erdbeermarmelade 21,9200 18,6600 1,2
Feige getrocknet 25,7000 23,5000 1,1
Feldsalat (Vogerlsalat) 0,3900 0,2300 1,7
Fenchel 1,2600 1,0600 1,2
Gerste 0,1000 0,1000 1,0
Grahambrot 1,0000 0,7400 1,4
Granatapfel 7,2000 7,9000 0,9
Grapefruit 2,3800 2,1000 1,1
Grapefruitsaft 4,3000 4,2000 1,0
Grapefruitsaft frisch 2,4000 2,3000 1,0
Grünkohl 0,6200 0,9200 0,7
Gurke 0,8950 0,8650 1,0
Hagebutte 7,3000 7,3000 1,0
Hagebuttenmarmelade 12,2000 8,9000 1,4
Heidelbeere (enthält Xylit) 2,4700 3,3500 0,0040 0,7
Heidelbeermarmelade 22,4000 19,9000 1,1
Himbeere 1,7900 2,0500 0,0090 0,9
Himbeergelee 18,8000 18,2000 1,0
Himbeermarmelade 16,5400 13,8000 1,2
Himbeersaft 2,4000 3,0800 0,8
Honig 33,9000 38,8000 0,9
Honigmelone 1,6000 1,3000 1,2
Johannesbeernektar schwarz 4,5500 4,6500 0,0200 1,0
Johannisbeere rot 2,0100 2,4900 0,8
Johannisbeere schwarz 2,3500 3,0700 0,8
Johannisbeere weiß 3,1000 3,0000 1,0
Kaki 7,0000 8,0000 0,9
Kaktusfeige 6,5000 0,6000 10,8
Karotte, Möhre 1,4000 1,3100 1,1
Kartoffel 0,2400 0,1700 1,4
Kichererbse 0,0900 0,0900 1,0
Kirsche (sauer) 5,1800 4,2800 1,2
Kirsche (süß) 6,9300 6,1400 1,1
Kirschmarmelade 27,8400 21,6800 1,3
Kiwi 4,3200 4,6000 0,9
Kohlrabi 1,3900 1,2300 1,1
Kohlrübe 0,3000 0,5500 0,5
Kopfsalat 0,4100 0,5300 0,8
Kren (Meerrettich) 1,4000 0,1300 10,8
Kürbis 1,5100 1,3200 1,1
Limabohne, Butterbohne, Mondbohne 0,0700 0,5000 0,1
Lauch, Porree 1,0000 1,2300 0,8
Limetten 0,8000 0,8000 1,0
Löwenzahnblätter 1,2700 0,5550 2,3
Litchi 5,0000 3,2000 1,6
Mais 0,1000 0,0900 1,1
Mandarine 1,7000 1,3000 1,3
Mandarinensaft frisch 1,5500 3,0200 0,5
Mango 0,8500 2,6000 0,3
Mangold 0,2100 0,2700 0,8
Marille (Aprikose) 1,7300 0,8700 0,8200 2,0
Marillen getrocknet 9,6900 4,8800 4,6000 2,0
Marillenmarmelade 17,3600 13,4600 1,3
Meerrettich (Kren) 1,4000 0,1300 10,8
Mirabelle 5,1000 4,3000 1,2
Möhre (Karotte) 1,4000 1,3100 1,1
Okra 0,7000 0,8000 0,9
Orange 2,2000 2,5000 0,9
Orangenmarmelade 17,4000 15,3500 1,1
Orangensaft 2,5000 2,6000 1,0
Orangensaft frisch 2,3000 2,8000 0,8
Papaya 0,9900 0,3300 3,0
Paprikaschote (grün) 1,3800 1,2500 1,1
Pastinake 0,2450 0,2550 1,0
Petersilie Blatt 0,5300 0,3200 1,7
Petersilie Wurzel 0,5600 0,6600 0,8
Pfifferling, Eierschwamm 0,0950 0,0700 1,4
Pfirsich 1,0300 1,2300 0,8900 0,8
Pfirsich getrocknet 6,1900 7,3900 5,3300 0,8
Pflaume 3,3600 2,0100 1,4000 1,7
Pflaume getrocknet 15,6700 9,3700 6,5700 1,7
Pflaumenmus 17,7000 16,2400 1,1
Preiselbeere 3,0300 2,9300 1,0
Preiselbeeren in Dosen 20,9000 20,5500 1,0
Radieschen 1,2900 0,7150 1,8
Rettich 1,1600 0,6000 1,9
Rhabarber 0,4050 0,3900 1,0
Roggen Korn 0,0500 0,0500 1,0
Rosenkohl 0,8800 0,7900 1,1
Rosine 31,2000 31,6000 0,8500 1,0
Rote Rübe 0,2750 0,2500 1,1
Sauerkirschsaft 6,5000 5,3000 1,2
Sauerkraut (verträgt nicht jeder!) 0,4200 0,2000 2,1
Sellerieknolle 0,0000 0,1000 2,1
schwarzer Tee 0,0000 0,7000 0,0
Schwarzwurzel (enthält Mannit) 0,0190 0,0800 0,2
Spargel 0,8050 0,9950 0,8
Spargel in Dosen 0,3800 0,5700 0,7
Spinat 0,1400 0,1250 1,1
Stachelbeere 3,0200 3,3300 0,9
Steinpilz 0,2700 0,2600 1,0
Tomate 1,0800 1,3600 0,8
Tomaten (Dose) 1,2000 1,2500 1,0
Tomatensaft 1,3100 1,5100 0,9
Trauben 7,1800 7,4400 0,2000 1,0
Traubensaft 8,1000 8,3000 1,0
Wassermelone 2,0200 3,9200 0,5
weiße Rübe 1,9200 1,5100 1,3
Weißkohl 2,0400 1,7600 1,2
Weißwein 0,3800 0,4100 0,9
Weizen Korn 0,0400 0,0
Weizenkeime 0,7000 0,5000 1,4
Weizenkleie 0,0500 0,0
Weizenmehl T 405 0,0200 0,0
Weizenmehl T 630 0,0300 0,0
Weizenmehl T 812 0,0300 0,0
Weizenmischbrot 0,4200 0,0
Wirsingkohl 1,0900 1,1100 1,0
Zitrone 1,4000 1,3500 1,0
Zitronensaft 1,0000 1,0300 1,0
Zucchini 1,0000 1,1000 0,9
Zuckermais 0,6200 0,3750 1,7
Zwiebel 1,6300 1,3400 1,2